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R I S Hamburg
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Mittwoch, 03.Januar 2001 Klaus, Werner B., Werner H. und ich fahren mit einem Mietwagen zum Flughafen nach Frankfurt. Bei der Gepäckaufgabe treffen wir unseren Skipper Jürgen, der mit einer großen Alukiste und einer 2,20m langen Teakholzleiste schon auf uns wartet. Nachdem wir die Alukiste und das Gepäck aufgegeben haben, stehen wir fünf nun mit der Teakholzleiste, welche wir wegen der Bruchgefahr lieber mit in die Maschine nehmen wollen, vor dem Eincheckschalter. Elegant geben wir die Leiste nun von Hand zu Hand und gelangen so an dem Kontrollpersonal vorbei. An Bord des Airbus 310 helfen uns sehr nette Stewardessen, die sich mit einem Platz zwischen Fenster und Sitzreihe für unsere Leiste einverstanden erklären. Am Flughafen von Las Palmas angekommen, holt uns Jürgen, der Bootsmann der Iris, mit dem Auto ab und bringt uns zum Schiff. Von der Pier aus können wir die Iris erstmals sehen: eine Sun Oddysee 51, mit einem exzellent gepflegten Teakdeck. Nachdem wir unsere Seesäcke unter Deck verstaut haben, geht es in Shorts gleich an die Arbeit, denn einige Vorbereitungen und Arbeiten müssen in den nächsten Tagen vor unserer Abreise noch erledigt werden. Als erstes wird der gebrochene Handlauf an der Steuerbord Seite durch die mitgebrachte Teakholzleiste ersetzt. Für den Austausch der Brennerdüsen am Gasherd ist Werner B. zuständig. Nach kurzer Zeit beschließt er, nicht nur die Düsen zu tauschen, sondern den Ofen an Land komplett zu zerlegen und die gesamten Brennereinheiten zu erneuern. Werner H., Klaus und ich sind zwischenzeitlich damit beschäftigt, Lager an Umlenkblöcken zu reinigen und neu einzufetten, den Lichtmaschinenkeilriemen an der Hauptmaschine zu wechseln, am Generator einen Ölwechsel vorzunehmen, das Dingi auf dem Kajütdach zu verzurren, dem Dingi-Außenbordmotor eine neue Vergasermembrane zu verpassen, in den Vorschiffskojen zwei zusätzliche Leselampen zu installieren und so weiter und so weiter... Donnerstag, 04.01.2001 Am Vormittag werden die am Vortag begonnenen Arbeiten zu Ende gebracht, der Gasherd wird wieder zusammengeschraubt, eingebaut und ausprobiert. Der Skipper ist von seiner Crew begeistert. Unser Bootsmann Jürgen, der Skipper Jürgen und Werner H. starten zu den ersten Einkaufsfahrten. Nachdem sich 55 Paletten Dosenbier (1320 Dosen), sowie eine beachtliche Menge roter und weißer Wein in Tetra-Packs auf dem Vorschiff stapeln, beeilen wir uns, um unser Ansehen bei den flanierenden Urlaubern nicht ganz zu schädigen, die Getränke unter Deck zu verstauen. Jeder freie Raum im Schiff ist ab jetzt ein Stauraum. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass selbst Schubladen ausgebaut werden, um dahinter im ungenutzten Raum Dosen zu verstauen, denn die üblichen Stauräume unter den Bodenbrettern und in den Staukästen sind schnell ausgeschöpft. Für uns stellt sich allerdings die Frage, was wird, wenn jemand nach ein paar Tagen z.B. ein Gurkenglas braucht? Die Erinnerung an das österliche Eiersuchen drängt sich auf. Nun ja, nachdem endlich alles eingekauft und verstaut ist, bleibt höchstens noch Platz für ein paar kleine dreieckige Toblerone-Schokoladen. Freitag, 05.01.2001 Heute reisen Ecki, Frieder und Monika an. Kaum sind die Drei an Bord und mit einem Begrüßungsdrink willkommen geheißen, werden sie auch gleich in unseren hektischen Arbeitsprozess integriert: den ganzen Tag lang wird eingeräumt, ausgeräumt und umgeräumt. Die wichtigen Dinge nach vorne und oben, andere Dinge wiederum verschwinden für die gesamte Überfahrt in der Vorpiek. Am Ende kennen wir alle das Schiff in und auswendig. Am Abend findet im Ort ein Festumzug zum Dreikönigstag statt, den wir uns natürlich ansehen. Bunt geschmückte Wagen mit tanzenden und singenden Kindern darauf, Caspar, Melchior und Baltharsar, getragen von echten Kamelen, bilden den Höhepunkt des Umzuges. Nachdem die einen genug Kultur genossen haben und sich in die Kojen hauen, nehmen Werner H., Bootsmann Jürgen und Ecki noch einen kleinen feuchten Nachschlag. Am Morgen staunen wir dann über die triathletischen Leistungen von einem der drei Nachtschwärmer. (Fahren, Laufen und Schwimmen im Hafenbecken) Samstag, 06.01.2001 Mit Werner H. fahre ich zum Flughafen um unser letztes Crewmitglied, Uwe, abzuholen. Wieder am Schiff angekommen, beginnt das große Räumen in unserer Kabine, denn auch Uwe braucht seinen Platz. Da der Skipper bis jetzt mit uns zufrieden ist, bekommen wir für den Nachmittag den Leihwagen. Zusammen mit Frieder und Ecki fahren Werner H. und ich in die Berge. Die anfangs von Industrie und Tourismus stark verunstaltete Küstenlandschaft begeistert uns nicht besonders. Aber ab der Marina Mogan beginnt die Felslandschaft zu beeindrucken und die ersten Fotos werden geschossen. Die nun folgende Fahrt über das zentrale Bergmassiv bietet nicht nur tolle Felslandschaften und Täler, sondern auch waghalsige Straßenabschnitte. Unser Opel Corsa zeigt auf den schmalen, unbefestigten Feldwegen ohne Leitplanken jedoch echte Off Roader Eigenschaften. Sonntag, 07.01.2001 Am Vorabend haben wir gemeinsam beschlossen, erst am Montag auszulaufen. Der Sonntag soll für die Schiffs- und Sicherheitseinweisung genutzt werden. Außerdem gibt es auch noch immer etwas zu stauen oder schrauben. Zwischendurch landen auch immer wieder neue Lebensmittel auf dem Schiff, und unter Deck sieht es bald aus wie in einem Gemischtwarenladen. Die beiden Hängenetze in der Kombüse werden mit frischem Obst gefüllt, an den Handläufen hängen einige Salamiwürste und zwei große Schinken, daneben eine Pütz mit Süßwasser und frischem Salat. Ein etwas stilvollerer Anblick bietet sich im Salon, denn hier ist unschwer zu erkennen, dass nicht das übliche Dosenfutter gereicht werden soll. Die letzte Nacht mit sicherer Landanbindung genießen wir und so manch einer denkt darüber nach, ob es auch die richtige Entscheidung war, bei diesem Törn dabei zu sein. Log 1: Montag, 08.01.2001 - 1. Tag auf See Reise, Reise, heute geht es endlich los. Los über den großen Teich! Gegen 10.00h erscheint unser Trierer Fanclub (Marita, Anne, Hilde und Ludwig) mit Sekt auf der Hafenmole. Wir starten eine kleine Abschiedsfeier an Land und an Bord. Anschließend werden die Wassertanks noch einmal bis zum Rand aufgefüllt ( ges. 900 Liter ). Ab jetzt muss mit dem Wasser sparsam umgegangen werden. Klar Schiff und Leinen los! Mit kräftigem Getute aus dem Druckluftnebelhorn an Petros Tankstelle verabschiedet uns Bootsmann Jürgen, der leider nicht mitfahren kann, aber schon neue Kontakte im Hafen geknüpft hat. Trotz Wind gegen an sind Skipper und Crew gut drauf, nach etwa 5 sm wollen wir das Großsegel aus der Mastrollanlage ausrollen, doch das Achterliek klemmt in der Mastnut. Nach einigen Ein- und Ausrollversuchen beschließen wir wegen der unruhigen See zurück in den Vorhafen von Las Palmas zu gehen um dort im ruhigen Wasser unseren Skipper in den Mast zu ziehen. Gegen 16.00h ist das Segel klar und der Wind weg, unter Maschine laufen wir Kurs Süd um den NE-Passat zu finden. Nachdem die Sonne untergegangen ist, wird es auch sofort kalt, eisig kalt. Wir haben Vollmond, was uns gutes Licht im Cockpit bringt. Wer nachts aus dem Niedergang tritt, pickt sich selbstverständlich sofort ein, wer es vergisst, wird vom Rudergänger daran erinnert. Da der Wind noch immer ausbleibt, motoren wir. Die ersten Nächte fahren wir noch 2 Wachen von je vier Stunden. Wache 1: Werner H. Werner B., Klaus und ich, Wache 2: Ecki, Frieder und Uwe. Der Skipper und Moni gehen keine Wache, da beide für unser leibliches Wohl sorgen. Von 04.00h bis 08.00h sind wir Trierer dran. Unsere erste Nacht bleibt ruhig mit einem klaren Himmel und guter Sicht. Log 2: Dienstag, 09.01.2001 – 2. Tag auf See Etmal:
95,0 sm Gegen 07.30h morgens senkt sich der Mond auf die Kimm, und gegenüber färbt sich der Himmel von der aufgehenden Sonne rot. Pünktlich um 08.00h ist im Salon das Frühstück zubereitet. Während die Crew isst, geht unser Skipper ans Rohr (Ruder). Bei der Mittagswache bekommen wir kurz Besuch von ein paar Tümmlern. In einer alten Tageszeitung wird für heute Nacht eine Mondfinsternis angekündigt. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang warten wir gespannt im Cockpit, dann beginnt das Schauspiel. Nach und nach wird auf dem Mond das Licht gelöscht, bis der Mond nur noch schemenhaft zu sehen ist. Das Beste aber ist, dass wir durch die absolute Dunkelheit immer mehr Sterne sehen können. Sie reichen bis zum Horizont und vermitteln uns den Eindruck, unter einer Glocke mit unzähligen Sternen zu segeln. Ein traumhaftes Erlebnis! Log 3: Mittwoch, 10.01.2001 – 3. Tag auf See Etmal:
106,5 sm Noch
immer kaum Wind. Über das Wetterfax hole ich eine 48 Stunden
Windvorhersage von der Station Boston (12750kHz), nach der wir die
NE-Passatzone bald erreichen dürften. (NE 20 Knoten ab ca. 24° Nord).
Um 09.00h ist es so weit, wir setzen Groß und Spinnaker. Wie nicht
anders zu erwarten, ein perfektes Manöver, wenn auch nicht das
schnellste. Im weiteren Tagesverlauf wird noch an so mancher Schot
herumgetrimmt, bis das 150m² große Tuch optimal zieht. Die Logge zeigt
um die 10 Knoten an, das GPS liefert die tatsächliche Fahrt
über Grund mit ca. 7 bis 8 Knoten. Am Nachmittag findet dann das erste
Duschfestival mit Lifeline auf der Badeplattform statt. Eine leckere
Restesuppe, von Klaus zubereitet, rundet den Nachmittag ab. Am Abend
bergen wir den Spi und setzen Groß und Genua, ein Manöver, das den
sonst so ruhigen Tagesablauf etwas aufmuntert. Die
Decksmannschaft zerrt den Spi bis zum Niedergang, wo die Cockpitmannschaft
übernimmt. Während diesem und auch während den weiteren Segelmanöver
steht Werner H. am Ruder und bestätigt die Kommandos des Skippers,
über einen Relaismann am Mast, ständig miteinem kräftigen “Jawohl
Chef !” Log 4: Donnerstag, 11.01.2001 – 4. Tag auf See Etmal:
133,2 sm In dieser
Nacht können wir unseren bisherigen schlechten Schnitt gut aufpolieren.
Mit Wetterzeug und warmer Mütze sitzen wir im Cockpit und jagen
die Iris durch die Nacht. So macht segeln Spaß, nur könnte es etwas
wärmer sein. Egal, selbst wenn es jetzt noch regnen würde und 10 Grad
kälter wäre, Segeln bliebe auch zukünftig unser Hobby. Log 5: Freitag, 12.01.2001 – 5. Tag auf See Etmal:
171,4 sm In
der Nacht stellen wir den Wachrhythmus in einen 2 Mann / 2 Stunden
Rhythmus um. Einer am Ruder und der zweite standby. Log 6: Samstag, 13.01.2001 – 6. Tag auf See Etmal:
172,9 sm
Log 7: Sonnstag, 14.01.2001 – 7. Tag auf See Etmal:
156,1sm Sonntag auf See, ein Tag wie jeder andere. Etwas sinnliche Musik, Moni unternimmt mit Lifeline einen Spaziergang auf´s Vorschiff, Frieder hat Probleme mit der Milch, der Skipper hält seinen Sonntagsschlaf, Ecki´s Rasierer summt und die Sonnencreme wird umher gereicht. Schiffsalltag wie gehabt. Aber am Nachmittag serviert uns Moni leckeren Kaffee und Kuchen wie bei Mama. Mittlerweile ist die Dünung immer länger, jedoch auch höher geworden. Beim Durchlaufen einer höheren Welle will die Iris schon mal ausbrechen, zusätzlich schralt der achterliche Wind durch die Schaukelei ca. 50° Bb. / Stb. , also 100°. Dabei klappert es unter Deck in sämtlichen Schaps und Stauräumen. Besonders beim Essen kommt schon mal Geschirr und Besteck geflogen, was wiederum jedem Essen eine sportliche Note verleiht. Log 8: Montag, 15.01.2001 – 8. Tag auf See Etmal:
146,7sm Beim
späten Aufgang des Mondes am klaren Sternenhimmel zeigt sich uns ein
unbekanntes Bild: die Sichel des Halbmondes steht Kopf. Log 9: Dienstag, 16.01.2001 – 9. Tag auf See Etmal:
136,2sm Martinique
ist noch weit, Spi oder nein ? Log 10: Mittwoch, 17.01.2001 – 10. Tag auf See Etmal:
145,2sm Nach dem Frühstück, frisch gedopt, gleich wieder Segelwechsel. Die Vorschiffcrew (Fockaffen) Werner B, Uwe und ich hantieren wieder mit den Spibäumen, wobei die Cockpitmannschaft alles weitere an Winschen und Schoten regelt. Heute steht der Spi ruhiger, man lernt eben immer noch dazu. Bei leichten Winden bringt uns der Spi etwa 2 Knoten mehr Fahrt. Nachdem die Sonne wieder zwei Fingerbreit über dem Horizont steht, wird alles wieder umgebaut. Da das Segeln unter Spi den ganzen Tag über ein aufmerksames Steuern vom Rudergänger verlangt, hat keiner Lust sich in der Nacht mit dem großen “Sack” herumzuärgern. In der Nacht nichts Neues, kein anders Schiff, ein paar durchziehende Wolken bringen zeitweise etwas Wind.
Etmal:
151,5sm “ Das
Kreuz des Südens ” Log 12: Freitag, 19.01.2001 – 12. Tag auf See Etmal:
133,7sm Noch
immer warten wir auf etwas mehr Wind. In der Nacht lassen uns sogar
die Wolken im Stich. Kein Regen, kein Wind. So liefern wir heute das
schlechteste Etmal unter Segeln (133,7 sm). Da die Crew nach dem
gestrigen Bergfest auch nicht sonderlich flott ist, driften wir recht
geruhsam über den weiten Atlantik. Mal sehen, was Rasmus mit uns vor
hat. Der Wind bleibt aus, selbst der Spinnaker will bei dem
Geschaukel ohne Wind nicht stehen. Log 13: Samstag, 20.01.2001 – 13. Tag auf See Etmal:
152,8sm Heute
macht es wieder Spaß, im Logbuch wird der Wind um 04.00 h morgens
mit 4 Beaufort aus NE eingetragen. Ab jetzt machen wir die Flaute
von gestern wieder wett. Nachdem es hell geworden ist, zeigt sich
uns ein ganz neues Panorama: tolle brechende und schäumende Wellen,
eine See mit weißen Spitzenhäubchen. Unsere Iris surft mit einer mächtigen
Bugwelle die von achtern anlaufenden Brecher ab. Log 14: Sonntag, 21.01.2001 – 14. Tag auf See Etmal:
192,5sm Heißer
Ritt durch die Nacht, kein Mond, wenig Sterne, dafür Brecher und weiße
Gischt. Der Rudergänger warnt die anderen im Salon oder in der Navigationsecke
vor jedem Brecher mit einem lauten “Warschau”, denn die von
achtern anrollenden Brecher hebeln die 16 Tonnen schwere Iris blitzschnell
aus dem Kurs. Nach dem Frühstück gibt es erst mal Sekt für die restlichen
1000 sm. Aus dem Cockpit bestaunen wir die See, und manch einer
versucht, diesen Anblick in einem Foto festzuhalten. Die meisten der
Crew nehmen mal wieder ein Bad auf der Plattform, heute jedoch mit
Ecki´s zusätzlichem Sicherheitssystem, denn selbst mit Lifeline gesichert,
dürfte es extrem schwierig sein, einen über Bord gegangenen
Menschen bei dieser Geschwindigkeit wieder an Bord zu bringen. Trotzdem
ist es verwunderlich, wie schnell wir uns an den Anblick solcher See
und Wellen gewöhnen. ( geschätzte Wellenhöhe 4 – 5 Meter, bei
einer Wellenlänge von etwa 50 bis 100 Meter ). Der Mann am Ruder muss
sehr konzentriert steuern, ständig die Segel, den Kompass und die
Windrichtungsanzeige im Auge haben. Ab 120° scheinbarer Wind
wird’s knapp und die Gefahr, dass ein Passatsegel back kommt, ist
groß. Die Iris würde sofort gebremst und durch den weit vorne liegenden
Drehpunkt nur schwer wieder auf Kurs zu bringen sein. Log 15: Montag, 22.01.2001 – 15. Tag auf See Etmal:
178,5sm Der Klabautermann
ist unter Deck. Bei solcher See ist für Stimmung gesorgt, in den Schaps
scheppert das Geschirr, die Schotten quietschen, Türen klappern und
die Wellen donnern gegen den Rumpf. Das Schiff schaukelt hin
und her, was das An- und Ausziehen nur eingeklemmt zwischen der Türe
ermöglicht und gut die doppelte Zeit beansprucht. Geschlafen wird
mal wieder in der stabilen Seitenlage. Unseren Skipper kann das
jedoch nicht erschüttern, er klemmt in der Pantry, kocht und brutzelt
auch heute wieder ein phantastisches Menü. Log 16: Dienstag, 23.01.2001 – 16. Tag auf See Etmal:
180,3sm Karibik
wir kommen, eventuell früher als erhofft. Log 17: Mittwoch, 24.01.2001 – 17. Tag auf See Etmal:
176,5 sm Je
mehr wir uns unserm Ziel nähern, um so genauer wird gesteuert.
Möglichst genau auf der Kurslinie bleiben, X-Track Error, die Abweichung
von der direkten Linie zu unserem Ziel, wird möglichst klein gehalten.
Na ja, nicht von allen, mancher sieht’s eher locker, und Werner
H. schreibt ins Logbuch: “Das Computerzeitalter hat uns beim Segeln
eingeholt bzw. überholt. Die Navigationsgeräte, GPS-Geräte der neuen
Generation zeigen alle Informationen, die denkbar sind, nötige und
unnötige. Auf Distanzen von über 2500 sm wird nach Hundertsteln gesteuert.
Über Missweisung, Strom und Windversatz oder dass solche Kurse überhaupt
nicht zu steuern seien, braucht man sich keine Gedanken mehr
zu machen. Segeln, ein neues Computerspiel?” Log 18: Donnerstag, 25.01.2001 – 18. Tag auf See Etmal:
146,0 sm Der
Wind hat seit gestern nachgelassen, wir wollen Martinique am Freitag
bei Tageslicht erreichen. Oder vielleicht auch am Samstag mit dem
Sonnenaufgang, mal sehen, was Rasmus für uns geplant hat. Log 19: Freitag, 26.01.2001 – 19. Tag auf See Etmal:
138,0 sm In unserer
vorletzten Nacht auf See präsentieren sich die Gestirne nochmals in
einem phantastischen, klaren Bild. Viele der Sternbilder kennen
wir nun schon, dank der gut ausgestatteten Bordbücherei und Frieder´s
Fachwissen, mit Namen. Log 20: Samstag, 27.01.2001 – 19. Tag auf See Etmal:
98,7 sm Land
in Sicht: Martinique, oder ? Sonntag, 28.Januar 2001 Nach
so vielen Tagen auf See ist heute erst einmal
“ Klar Schiff” angesagt. Eine Süßwasserdusche am Heck für jeden, denn
Wasser sparen ist jetzt vorbei.
Die Backskisten werden ausgeräumt und getrocknet. Wellen haben
die Deckel immer wieder überspült und dabei ständig einen Weg ins
Innere gefunden. Hier und da wird geschraubt und geräumt.
Am Abend gehen die Trierer mal alleine aus. Mit dem Beiboot geht’s
an die Pier und von dort aus auf Erkundungstour. Mit Werner B. zusammen
werde ich schnell fündig. Hinter einem Verkaufsstand mit Postkarten
und T-Shirts sehen wir einen Computer mit einem Schild daran,
auf dem groß “Email” steht. Nach kurzer Verhandlung mit dem Besitzer
ist der Preis ausgehandelt und ich hämmere das Diktat von Werner auf
der etwas gewöhnungsbedürftigen, französischen Tastatur ein. Um
6.00h ist die Nacht vorbei, alle Mann an Deck und Anker auf. Heute
haben wir einiges vor. Wir laufen unter Maschine rüber nach
Fort de France zum Einklarieren und Einkaufen. Ich bin jetzt Fährmann
und sause mit dem Beiboot ständig zwischen Pier und der vor
Anker liegenden Iris hin und her. Palettenweise Bier und Wasser, Tüten
mit Gemüse, Obst und frisches Fleisch werden an Bord gehievt. Nach
3.00 Stunden heißt es wieder Anker auf und ab Richtung St.Lucia.
Am Wind laufen wir mit einem Reff im Groß und der Genua einen Südkurs.
Angekommen im Hafen von Castries ist der Steg noch von zwei Tauchbooten
belegt. Wir lassen Ecki raus und drehen eine Warterunde durch
das Hafengebiet. Nach einer halben Stunde kommen wir zurück, und Ecki
winkt uns vom Steg aus zu. Wir machen an Steuerbord fest, und Ecki
hat gleich wieder neue Freunde gefunden. Log 22: Dienstag, 30.01.2001
Nach
dem Frühstück unternimmt die gesamte Mannschaft
einen ausgiebigen Landgang in Castries. Skipper Jürgen, der
sich hier bestens auskennt,
führt uns zur Bank, in die Kirche und gleich anschließend in eine
Kneipe auf ein paar Biere. Danach trennen wir uns und bummeln zum
Souvenireinkauf durch die Markthallen. Hier ist handeln und
feilschen angesagt. Ich versuche beim Kauf einer neuen Kappe meine
Alte in Zahlung zu geben, was leider nicht klappt. Mit Taschen und
Tüten bepackt, treffen wir uns rein zufällig in einer Hafenkneipe
wieder. Von hier aus mieten wir ein Wassertaxi
und lassen uns bequem zur Iris zurückbringen. Log 23: Mittwoch, 31.01.2001 Gleich
am Morgen wechseln wir unsern Ankerplatz etwas nach Norden, wo mittlerweile
mehr Platz geworden ist. Log 24: Donnerstag, 01.02.2001 Nach einer letzten Versorgungsfahrt mit dem Beiboot gehen wir Anker auf und nehmen erneut Kurs auf die Marigot Bay. Auf dem Weg dorthin legen wir einen Badestop ein. Dicht unter Land, im Bereich eines schönen Riffs, gehen wir vor Anker. Mit Schnorchel, Brille, Flossen und UW-Kamera erkunden wir für gut eine Stunde lang die Unterwasserwelt. Anschließend geht’s weiter, bis wir in der Marigot Bay am Steg der Moorings Charterbasis festmachen. Pünktlich zur Happy Hour sitzt die Crew in Doolittle´s Beach Bar und genießt den Sonnenuntergang. Das Abendessen bekommen wir heute in einem kreolischen Restaurant reserviert. An Bord lassen wir den Tag mit ein paar Gläschen Rum-Punsch ausklingen. Log 25 : Freitag, 02.02.2001 Rum-Punsch
macht keinen dicken Kopf!
Törndaten Abreise: 08.01.2001, 14.00 h Ortszeit Gran Canaria Ankunft: 27.01.2001, 07.44 h Ortszeit Martinique Überfahrt: 18 Tage, 12 Stunden und 44 Minuten ( 5 Std. Zeitverschiebung abgezogen ) Überquerung: 2811,7 sm ( 5207 km ) 2811,7 sm / 444,733 Std. = 6,32 sm/h [Kn] ( Durchschnitt während der Überquerung ) Gesamt: 2917,9 sm ( 5404 KM ) Copyright © 2001 private Homepage von Martin Hammen |