Hubkielausbau an der Dehlya 22

Voraussetzung:
Der Kran sollte über eine Feinfahrt verfügen und  das  Schiff so hoch heben können, dass zwischen Boden und Rumpfunterkante ein Abstand von ca.1,5 m erreicht wird. Kann dieser Abstand nicht erreicht werden, muss der Kiel nach vorne gekippt aus dem Rumpf genommen werden.

Benötigte Werkzeuge:
1   Kreuzschlitzschraubendreher Größe 1
1   Kreuzschlitzschraubendreher Größe 2
1   Gabelschlüssel 24 mm
1   Steckschlüsseleinsatz 24 mm ½”
2   Verlängerungen ½”
1   Hammer
1   Durchschlag 6mm
1   Kielwagen, (Möbelroller o.ä., Traglast ca. 200kg

Vorarbeiten, solange das Schiff noch sicher auf dem Trailer steht, bzw. im Wasser liegt:
Die Abdeckhaube der Antriebsmutter an Deck entfernen (4 Schrauben).
Den Spannstift herausschlagen. Die Antriebsmutter mit der darunter liegenden Kontermutter kontern.
Hierdurch werden die Arbeiten, wenn das Schiff im Kran hängt, an Deck minimiert.

Kielausbau:
Das Schiff in den Kran nehmen und die Hebegurte gegen verrutschen sichern. Den Trailer unter dem Schiff herausfahren. An Deck den Kiel bis ganz nach unten drehen. Hierbei sollte sich die Person an Deck hinter den Mastfuß knien, damit das Schiff möglichst gerade im Kran hängen bleibt. Den Kielwagen unter den Kiel fahren und den Kran soweit herab lassen, bis der Kiel flach mit seiner Unterkante auf diesem leicht aufsitzt.



Jetzt müssen der hintere und vordere Anschlag (Pos. 4 + 5) demontiert werden. Jeweils 3   Edelstahlsenkkopfschrauben 6 mm, die mit jeweils 3 kleinen Alugewindeplättchen mit dem Rumpf verschraubt sind. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass ein gut passender Schraubendreher  verwendet wird, ggf. diesen mit ein  paar Hammerschlägen fest in den Schraubschlitz einklopfen. Sind die Schrauben herausgedreht, die Anschläge nach unten herausnehmen, eventuell den Kiel  etwas nach vorne oder hinten bewegen, damit dieser keinen Druck  auf die Anschläge ausübt.
Nun werden die beiden Steckschlüsselverlängerungen mit dem 24 mm Steckschlüsseleinsatz  durch die Öffnung des  vorderen Kielanschlages auf die selbstsichernde Mutter (Pos. 13) am Ende der Gewindespindel aufgesetzt. Eine  Person klettert nun wieder auf Deck und demontiert die  Antriebs- und die Kontermutter, während eine zweite Person die Spindel mit den Steckschlüsselverlängerungen unten gegen ein unkontrolliertes Herausfallen sichert.
Ist die Gewindespindel oben frei, kann diese zusammen mit dem unteren Führungslager (Pos. 8) und der Hubmutter (Pos. 7) aus der Führungsschiene herausgenommen werden. Auch hierbei  kann es notwendig sein, dass der Kiel  etwas nach vorne oder hinten bewegt werden muss, um die Spindel von seitlichem Druck frei zu halten.
Jetzt wird das Schiff vorsichtig angehoben, damit der Kulissenstein (Pos. 6)  aus  der Führungsschiene herausrutschen kann. Da das Schiff  senkrecht nach oben gehoben wird, muss der Kielwagen entsprechend der schrägen Einbaulage der  Führungsschiene nach hinten geschoben werden.
Tritt der obere Teil des Kiels dann aus der Rumpföffnung heraus, muss der Kiel gegen ein seitliches umkippen gesichert werden. Dies funktioniert mit zwei  kräftigen Personen, welche dann den Kiel auch mit dem Kielwagen unter dem Schiff heraus fahren und seitlich ablegen.
Der obere Anschlag (Pos. 11) liegt jetzt wahrscheinlich im Kielschacht, da dieser oberhalb des Kulissensteines über der Spindel saß. Diesen  herausnehmen und das Schiff auf den Trailer absetzen. Der Kieleinbau funktioniert  entsprechend in umgekehrter Reihenfolge, wobei der obere Anschlag als erstes in die Führungsschiene, bzw. auf den Kulissenstein gesetzt werden muss.

Genau nach diesem System habe ich den Kiel an unserer Dehlya ausgebaut. Sollte ich beim Einbau im Frühjahr 2001 irgendwelche Besonderheiten feststellen, werde ich diese Anleitung natürlich ergänzen.

(83KB) PDF-Download Hubkielzeichnung

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